Die Untersuchungen unter dem Studientitel "ARD/ZDF-Massenkommunikation Trends" (MK Trends) werden jährlich durchgeführt, um Referenzdaten zur Mediennutzung im Intermediavergleich zu erheben. Die jährliche Fortschreibung der Daten trägt vor allem der Entwicklungsdynamik der Medienangebote und des Nutzungsverhaltens Rechnung. Auftraggeber ist die ARD/ZDF-Forschungskommission.
Die MK Trends sind Teil der Studienreihe „Medien und ihr Publikum (MiP)“, zu der auch die ARD/ZDF-Massenkommunikation Langzeitstudie und die ARD/ZDF-Onlinestudie gehören.
Nähere Informationen zur Methode der MK Trends und zum gemeinsamen Konzept mit der MK Langzeitstudie finden Sie hier.
Von Claudia Hess und Thorsten Müller
in: Media Perspektiven 9/2022, S. 414-424
In den vergangenen beiden Jahren hatte die Corona-Pandemie prägenden Einfluss auf das Mediennutzungsverhalten der Menschen. 2022 verlaufen die Entwicklungen unterschiedlich: Video bleibt stabil auf sehr hohem Niveau, Audio verliert gegenüber dem Vorjahr und Text legt deutlich zu. Die unter 30-Jährigen sind mittlerweile die Altersgruppe mit der höchsten Bewegtbild-Tagesreichweite. Die nicht-lineare Nutzung steigt im Audio-, vor allem aber im Videobereich an. Nach dem mittleren Alterssegment integrieren nun auch immer mehr Nutzende jenseits des 50. Lebensjahrs Video-Streamingdienste und Mediatheken in ihren Alltag. Auch Podcasts und zeitsouverän genutzte Radiobeiträge werden von immer mehr Menschen genutzt.
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von Andreas Egger und André Rhody
in: Media Perspektiven 9/2022, S. 425-438
Die Videonutzung bleibt im Alltag der Menschen in Deutschland allgegenwärtig. Der Bewegtbildmarkt ist aber von großer Dynamik geprägt. Ausspielwege in Angebot und Nachfrage werden immer vielfältiger. Die hohen Nutzerzahlen für Bewegtbild aus den Corona-Jahren werden zwar im Jahr 2022 nicht ganz erreicht, dennoch ist die tägliche Nutzungsdauer deutlich höher als vor fünf Jahren. Das lineare Fernsehen dominiert weiterhin, aber eine Tendenz zu stetig wachsender zeitsouveräner Bewegtbildnutzung ist unverkennbar. Erstmals ist die jüngste Altersstufe der 14- bis 29-Jährigen die Gruppe mit der höchsten täglichen Videoreichweite.
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von Lothar Mai und Dennis von Oehsen
in: Media Perspektiven 9/2022, S. 439-445
Die Nutzung von Audioinhalten ist im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen und bewegt sich nun wieder auf dem Niveau vor der Corona-Pandemie. Ursächlich hierfür sind vermutlich die Lockerungen der Corona-Maßnahmen, die abermals zu Veränderungen im Tagesablauf geführt haben. Das klassische Radio ist und bleibt das zentrale Audiomedium: Gemessen an der täglichen Nutzungsdauer ist das Radio für 75 Prozent der gesamten Audionutzung verantwortlich. Die non-lineare Audionutzung steigt weiter an: Zeitversetztes Radio, Podcasts und Musik über YouTube verdoppeln ihre Tagesreichweite nahezu. Der Markt wird somit digitaler.
von Eva Holtmannspötter und Angela Rühle
in: Media Perspektiven 9/2022, S. 446-456
Welche Leistungen charakterisieren die verschiedenen Medienangebote? Diese Frage wurde im Rahmen der vorliegenden Studienreihe erstmals gestellt. Den Angeboten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks wird generationenübergreifend eine hohe Wertschätzung entgegengebracht. Eine große Mehrheit der Bevölkerung schätzt den Beitrag, den die öffentlich-rechtlichen Angebote für die Gesellschaft leisten, ihre Glaubwürdigkeit und journalistische Kompetenz. Deutlich kritischer fällt das Urteil zu den Angeboten des privaten Rundfunks aus. Streamingdiensten wird eine kompetente Machart und ein hoher Unterhaltungswert attestiert. Videoportale wie YouTube und Social Media gelten ebenfalls als unterhaltsam, kritisch bewertet wird aber deren Glaubwürdigkeit und kompetente Machart.
zur Studie ARD/ZDF-Massenkommunikation Trends 2022
der Studie ARD/ZDF-Massenkommunikation Trends 2022
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